Ausblick 2022

Nachhaltigkeit innovativ und durchgehend denken

Im 2022 stehen sowohl auf der Stufe des Vorstandes wie auch in der Geschäftsstelle diverse personelle Veränderungen an. Mit dem Ablauf der Amtszeit beendet Bernhard Berger sein Mandat als Präsident unserer Vereinigung. Der neue Präsident wird sein Amt nach der GV 2022 aufnehmen. Die usic nutzt den Moment, um seine Strategie zu überarbeiten und weiterzuentwickeln. Dabei soll an Bewährtem festgehalten werden, gleichzeitig sollen aber auch neue Themen angesprochen werden.

«Ziel ist weiterhin, die Rolle des Ingenieurs und der Planerin zu stärken und ihre gesellschaftliche Position hervorzuheben.»

Mario Marti

Auch 2022 startet im Banne der COVID-19-Pandemie. Die Rahmenbedingungen sind mittlerweile klar und die Mitgliedsunternehmungen sind gut auf die Herausforderung eingestellt. Jetzt gilt es, den Alltag weiterhin gut zu meistern und sicherzustellen, dass die Projekte fristgerecht und planungsgemäss bearbeitet werden können. Gleichzeitig ist Nutzen aus dem Erlernten zu ziehen: Neue Arbeitsmodelle, Homeoffice und die starke Nutzung digitaler Tools (z.B. Online-Meetings) werden die Arbeit der Büros nachhaltig verändern und – so ist zu hoffen – auch zu einer weiteren Attraktivitätssteigerung der Planerberufe führen.

Behördenkontakte

Die seit vielen Jahren regelmässig stattfindenden Gespräche mit dem Bundesamt für Strassen ASTRA und den SBB (Infrastruktur) werden weitergeführt. Fokusthemen bleiben die Umsetzung des neuen Beschaffungsrechts, die Entwicklungen im Bereich der Digitalisierung und die Förderung neuer Zusammenarbeitsmodelle. Der Austausch mit der KBOB war und bleibt intensiv. Mehrere Vertreter der usic arbeiten in den verschiedenen Arbeitsgruppen mit, welche Leitfäden und Musterdokumente erarbeiten.

Digitalisierung

Die Digitalisierung ist weiterhin ein zentrales Thema. Die usic engagiert sich im Vorstand und im Vorstandsausschuss der Interessenplattform Bauen digital Schweiz. Der Fokus der usic liegt weiterhin auf guten Rahmenbedingungen für seine Mitgliedsunternehmen (Förderung digitaler Methoden im Bauprozess, offene Standards, klare Regeln etc.) sowie der Unterstützung der Mitglieder durch Schulung, Informationen, Umfragen etc.

Honorare und Vertragsmodelle

Die usic begleitet das Projekt des SIA zur Revision der Leistungs- und Honorarmodelle (LHO). Die usic setzt sich dafür ein, dass bewährte Konzepte beibehalten, gleichzeitig aber genügend Raum und Mut für zukunftsweisende Veränderungen vorhanden sind. Die usic ist skeptisch, ob es gelingt – und überhaupt nötig ist –, ein neues Honorierungsmodell, welches sich an den Baukosten orientiert, zu schaffen. Zentraler scheint der usic die flexible Ausgestaltung der Leistungsbeschreibungen und der Projektabwicklungsmethoden. Einen besonderen Fokus legt die usic weiterhin auf neue Kooperationsformen wie z.B. die Methode der Integrated Project Delivery (IPD).

Bildung

Das Thema der Bildung gewinnt innerhalb der usic an Bedeutung. Der Aufbau von Plavenir, der nationalen Trägerschaft für die berufliche Grundbildung der Zeichnerberufe im Berufsfeld Raum- und Bauplanung, kommt gut voran. Im 2021 wurde ein Ausbildungsangebot für Lernende im Bereich der Digitalisierung (BIM) aufgebaut, welches nun 2022 lanciert werden kann. Im Sommer 2021 hat die usic ein Positionspapier zu den Ansprüchen der Praxis an die Ingenieurausbildung an den Eidgenössischen Technischen Hochschulen publiziert. Diese Positionierung hat verschiedene Diskussionen angestossen, die 2022 weitergeführt werden sollen. Eine gute Entwicklung macht auch der von der usic mitlancierte Ingenieurrat Bau. In diesem Gremium pflegen die Hochschulen und die Branche einen ebenso wertvollen wie intensiven Austausch.

Nachhaltigkeit

Das Thema der Nachhaltigkeit nimmt in der Bauwirtschaft mittlerweile zu Recht eine zentrale Rolle ein. Das neue Beschaffungsrecht, welches die Nachhaltigkeit zum obersten Paradigma erhoben hat, spielt dabei eine wichtige Rolle. Die neuen Chancen des Beschaffungsrechts sind konsequent zu nutzen. Damit ist es aber nicht getan:

«Nachhaltigkeitsüberlegungen dürfen nicht nur bei der Beschaffung eine Rolle spielen, sondern müssen vor allem auch in der Projektabwicklung oberste Maxime sein.»

Die usic will sich dafür einsetzen, dass die Forderungen der Kreislaufwirtschaft und der Nachhaltigkeit vermehrt Gehör finden. Ganz grundsätzlich bietet die Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft für Planungsbüros eine grosse Chance. Die usic will auch in diesem Bereich ihren Beitrag für gute Rahmenbedingungen (Beschaffungsrecht, Kreislaufwirtschaft, Baustoffrecycling etc.) leisten.

Rechtsberatung

Die Rechtsberatungsdienstleistungen der usic waren auch 2021 stark gefragt. Im Rahmen der kostenlosen ersten Rechtsberatung beantwortete der usic Rechtsdienst 221 Anfragen (Vorjahr 250), vorab zum Arbeits-, Bau- und allgemeinen Vertragsrecht. Im Rahmen des «Helpdesk Vergabe» wurden weitere 45 Anfragen (Vorjahr 54) zum Beschaffungsrecht bearbeitet. Hierbei nicht eingeschlossen ist die Rechtsberatung der usic-Stiftung in haftpflicht- und versicherungsrechtlichen Fragen.

Die Rechtsberatung ist nach wie vor ein wichtiger Pfeiler des Dienstleistungsangebotes der usic. Rechtsuchenden usic Mitgliedern soll dabei nicht nur in Streitfällen erste Hilfe geboten werden, sondern juristischer Rat soll auch vorgängig und präventiv wirken. Im Umfang einer allgemeinen Erstberatung mit Vorgehensempfehlung ist die Rechtsberatung eine kostenlose Verbandsdienstleistung für alle usic Mitglieder.

Kommunikation

Im 2021 wurde die neue usic Website lanciert. Die neue Website ist nun wieder eine gute Grundlage für die Kommunikation der usic. Weiterhin pendent ist die Frage, ob der Name der Vereinigung geändert werden soll. Diese Frage ist 2022 definitiv zu klären. Auch 2022 unterstützt die usic den Tag der Ingenieure im Beirat mit einer eigenen Veranstaltung.

Think Tank

2021 erfolgte die Umsetzung des ersten Projekts im neuen usic Think Tank. Die Resultate werden an einem Anlass Ende März 2022 einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Der Vorstand wird alsdann entscheiden, ob der Think Tank weitergeführt wird und mit einem neuen Projekt in die nächste Runde geht.